Aufsatz
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Der Verwesungsprozess als Ursache für Krankheit und Tod
sowie mikrobenähnliche Bildungen im Blut von chronisch erkrankten
Personen
Ein Vortrag gehalten beim ”1st
World Congress on Cancer” Sydney, Australien, April 1994
|
Von Erik O. H. Enby,
Dr. med., Göteborg 1994.
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Kurzfassung
Folgender Vortrag, gehalten auf dem Internationalen Krebskongress
16.-18. April 1994 in Darling Harbour, Sydney, Australien, erklärt
die Krankheit als eine Folge verschiedener Formen von Gewächsprozessen
in Blut und festen Geweben, und wie diese Prozesse nach dem Todesaugenblick
im Soma weitergehen. Es wird angenommen, dass sie sowohl Krankheit
wie Verwesung verursachen. Eine Anzahl von Gewächsprinzipien
werden dargelegt.
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Einleitung
Wir befinden uns in meinem Büro in Göteborg mit meiner
Patientin Beverly, die Brustkrebs hat. Man hat in ihrer rechten
Brust Tumoren entdeckt. Sie hat jede orthodoxe Behandlung abgelehnt,
mit Ausnahme von Operation, die vor etwa einem Jahr ausgeführt
wurde.
Sie hat jetzt neue Tumoren in den restlichen Teilen der Brust sowie
in der Narbe und bekam neulich eine Anzahl von Behandlungen hier
in der Klinik. Die Tumore veränderten sich, und ihre Konsistenz
wurde schwach/zerbrechlich, und es gelang mir später, Teile
der Tumorsubstanz mit der Hand auszupressen.
Ein kleiner Teil davon wurde unmittelbar zwischen ein Objektglas
und ein Abdeckglas gelegt und konnte leicht zu einer dünnen
Schicht zwischen den Gläsern ausgepresst werden. Die Histopathologie
der Probe wurde durch das Mikroskop analysiert. Die Krebssubstanz
schien im wesentlichen aus zwei Teilen zu bestehen: eine ganze Menge
von beweglichen Körnern verschiedener Grössen, und
eine Art käseähnlicher Substanz, in welcher man ebenfalls
diese Körner sehen konnte. Am meisten erstaunte der Befund
von allen Körnern. Sie stellten etwas völlig anderes als
Krebszellen dar.
Als ich mir die käseähnliche Substanz näher ansah,
konnte ich feststellen, dass sie aus ziemlich grossen Zellen,
Durchmesser 15-25 Mikrometer, bestand. Ihre Konturen waren nahezu
völlig verwischt. Unter diesen Zellen gab es auch eine Menge
dünner, fadenähnlicher Strukturen, die durch die Krebssubstanz
in alle Richtungen passierten. Es war leichter, diese Fäden zu
sehen, wenn das Präparat von verschiedenen chemischen Substanzen
beeinflusst war.
Die kleinen Körner in der käseähnlichen Substanz
bewegten sich nicht, vermutlich weil sie in diese eingebettet und
zwischen den Gläsern so hart zusammengeklemmt waren, dass
sie sich nicht bewegen konnten.
Die Tumorsubstanz wurde zum Pathologie-Labor des Universitäts
Göteborg gesandt, und die dortige Untersuchung zeigte das histologische
Bild eines sehr bösartigen Tumors.
Bisher war es nicht möglich, eine effektive Behandlung für
Beverly zu entwickeln und zu schaffen, vermutlich weil man das histopathologische
Bild nicht richtig deuten und die tiefste Ursache dafür nicht
verstehen konnte. Dies erfordert vollständige Kenntnisse der
mikrobiologischen Prozesse, die in den Geweben stattfinden, deren
normales histologisches Bild sich dadurch verändert sowie,
mit Ausgangspunkt des veränderten histologischen Bildes, die
Anordnung einer harmonisierenden, angemessenen Therapie basiert
auf Kenntnissen dieser mikrobiologischen Prozesse. Erst dann ist
es möglich, diese zu hemmen, oder zu blockieren, und die Entwicklung
eines Krankheitsbilds zu stoppen oder es zu vernichten.
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Zuwachs
Zuwachs bedeutet eine Beziehung zwischen dem Zuwachsprodukt, dem Nährboden
und dem Zuwachsprozess des Produkts. Zuwachs kann nur stattfinden,
wenn im totalen Anschluss an das wachsende Produkt ein Nährboden
vorhanden ist. Folglich können wir geltend machen, dass
nichts in oder von sich selbst wachsen kann, weil ein Zuwachsprodukt
nicht als ein nährender Boden für sich selbst, für
seinen eigenen Zuwachs, fungieren kann. Etwas derartiges existiert
nicht in der Natur. Dies könnte ein biologisches Axiom sein.
Der Boden fördert jedoch nicht nur ein wachsendes Zuwachsprodukt,
er verändert sich auch dadurch – wird erschöpft.
Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, dominiert der Zuwachsprozess
und das
Zuwachsprodukt immer über einen Nährboden, und solange
dieser Nahrung liefert, geht der Zuwachs weiter. Gemäss dieser
philosophischen Diskussion und der Tatsache, dass Tumoren wirklich
im Körper wachsen, können wir behaupten, dass ein wachsender
Tumor zum Wachsen einen Nährboden (die Gewebe) braucht, und
dass eine Krebssubstanz etwas ganz anderes ist als das Gewebe,
in welchem
sie sich befindet. Wir können dagegen nicht geltend machen,
dass die Krebssubstanz von normalen Gewebezellen herrühren
würde,
die ihr Benehmen geändert hätten.
Im Falle Beverly gibt es, wie Sie nachher aus diesem Vortrag entnehmen
werden, starke Gründe zu verdächtigen, dass die kleinen
Körner und die Fäden in ihrer Krebssubstanz ein pathogenes
Pilzgewächs sein könnten. Meine Hypothese ist, dass
die kleinen Körner die Hefephase dieser Pilzgewächs-Infektion
darstellen. Wenn sie keimen und sich lokal vermehren, wird die wachsende
Krebssubstanz im Brustgewebe geschaffen.
Diese Art eines vermuteten parasitischen Gewächses wird allmählich
die Mikrostruktur und den Metabolismus des Gewebes verändern
und dieses zum Teil verdrängen, das auf diese Weise der entstandenen
Krebssubstanz Platz bereiten wird.
Viele dieser kleinen Körner werden sich auch in die Körperflüssigkeiten
hinaus verbreiten. Sie keimen und vermehren sich auf Kosten des
Körpers und werden mit der Zeit die somatische Substanz –
die Gewebe – verändern, erschöpfen und zerstören,
in derselben Weise wie das Wachsen in der ganzen Natur den Nahrungsinhalt
eines Nährbodens bis zur Erschöpfung reduziert.
Je intensiver der Zuwachs, um so mehr Unbehagen wird das Individuum
erleben. Das Leiden endet oft mit dem Tod. Die inneren Funktionen
können dann nicht mehr im Soma verankert gehalten werden, weil
der Zuwachsprozess diesem schadet, und zwar in dem Ausmasse,
dass sie aus dem Soma entweichen. Von diesem Gesichtspunkt aus
könnte man den Tod als den Augenblick verstehen, wo die inneren
Funktionen das Soma plötzlich verlassen, oder, einfacher ausgedrückt,
das Leben hinter sich lassen.
Die Zerstörung des Somas durch die Zuwachsprozesse –
eine besondere Seite des Lebens selbst – wird ab jetzt weitergehen,
ganz in Übereinstimmung mit deren Fähigkeit, einen Nährboden
zu verändern und die somatische Substanz – die Gewebe
– in etwas völlig anderes umzuwandeln. Das Endergebnis
dieser Verwandlung kann in alten, gewöhnlich verwesten oder
mumifizierten Leichen studiert werden.
Folglich mache ich geltend, dass die Zuwachsprozesse, die im
Soma beginnen können, den Krankheitsprozess vor, aber auch
den Verwesungsprozess nach dem Tod verursachen können, welche
beide somit den gleichen Vorgang darstellen werden – die somatische
Zerstörung. Diese Zuwachsprozesse zu hemmen, oder besser zu stoppen,
müsste gemäss diesem Gedankengang ermöglichen,
dass ein krankes Individuum allmählich ein Gefühl des
Übergangs vom Krankheitszustand in den sog. „Gesundheitszustand“
erlebt.
Professor Enderlein aus Deutschland, der Nestor der Blutmikroskopierung
im zwanzigsten Jahrhundert, gab mir die Anregung, auf diese Weise
über Krankheit nachzudenken zu beginnen. Er war der Meinung,
dass der ganze Lebensprozess (alle Gewebe) spezielle,
gezügelte Lebenspotentiale enthalten, die in unserem Körper
plötzlich zu wachsen beginnen und ihn zerstören könnten.
Ich hatte während meiner ganzen Laufbahn als Arzt noch nie
von einem derart vorkommenden, schlummernden Zuwachspotential in
allem Lebenden gehört. Deshalb beschloss ich, zu untersuchen,
was Professor Enderlein durch das Mikroskop gesehen hatte, um Anzeichen
dieses schlummernden Potentials in Körperflüssigkeiten
und Geweben von gesunden und chronisch erkrankten Individuen sowie
Leichen zu finden.
Aufgrund dieser Studie fing ich an, einzusehen, dass Enderleins
Behauptung, als er erklärte, dass verschiedene Arten wachsender
Vegetationen im Soma sowohl Krankheitsprozesse und Verwesung verursachen
könnten, sehr interessant war.
Er stellte auch fest, dass diese Vegetationen nach dem Tod aggressiver
zu werden scheinen, wenn die Situation im Soma – der Leiche
– auf der makroskopischen Ebene durch absolute Ruhe und Stille
geprägt ist, was ja bedeutet, dass die Zirkulation aufgehört
hat, ihnen Nahrung zuzuführen. Gemäss der Dominanz
der Zuwachsprodukte über einen Nährboden, werden die Vegetationen
jetzt auf Kosten der verschiedenen angrenzenden Gewebe im Soma immer
mehr zuwachsen, und zwar auch mit einer viel höheren Geschwindigkeit
als vor dem Tod, dass die Bewegung im Soma – die Zirkulation
– den Zuwachsprozess nicht mehr hemmt.
Ich werde Ihnen jetzt einige dieser Vegetationen zeigen und Ihnen
auch ein paar Beispiele dafür geben, wie man sie interpretieren
– deuten – soll. Dabei werde ich sie mit bereits wohlbekannten
Tatsachen in der etablierten Mikrobiologie vergleichen.
Zunächst: das Betrachten von Blut durch ein Mikroskop macht
den Forscher dessen bewusst, dass verstreut im Plasma
unter roten und weissen Blutzellen geradezu ein Dschungel von
verschiedenen Strukturen und Partikeln vorhanden ist. Das Blut von
Individuen mit verschiedenen chronischen Krankheiten zeigt nicht
die gleichen mikrobenähnlichen Bildungen oder wachsende Strukturen,
was allmählich den Betrachter zur Vermutung bringt, dass
sie in irgendeiner Weise mit dem Krankheitsprozess verflochten
sein müssten.
Dies alles zum ersten Mal zu sehen, bereitet dem Beobachter grosse
Schwierigkeiten, diese kontroversen Befunde mit den bereits bekannten
Tatsachen in der Mikrobiologie zu integrieren, was selbstverständlich
notwendig ist, um ihre relative Rolle und Bedeutung für den
Körper zu definieren.
Zunächst konnte ich mit Gewissheit nur feststellen, dass
das, was ich durch das Mikroskop sah, in den gewöhnlichen Medizinbüchern
bis heute nicht beschrieben worden war.
Um die absolut erste Auslegung dieser Strukturen zu machen, entschloss
ich mich folglich, herauszufinden, ob etwas, was diesen Befunden
ähnelte, in der bereits etablierten mikrobiologischen Literatur
beschrieben war. Dies schien ein erstes relatives Verständnis
zu schaffen für einige vermutlich unbekannte, vielleicht bereits
beschriebene Strukturen in Ausscheidungen und infizierten festen
Geweben von Individuen, die von verschiedenen pathogenen Pilzen
und Aktinomyzeten angegriffen worden waren.
Jetzt aber möchte ich zuerst die käseähnliche Masse
von Beverlys Krebssubstanz zeigen. Sie zeigte fadenähnliche
Strukturen, die in alle Richtungen durch das Präparat passierten
(Figur 1).
Ähnliche fadenähnliche Strukturen wurden auch im lebenden
Blut gefunden, leicht sichtbar aufgrund der Konfigurierung der Erythrozyten
längs und zwischen den Fäden (Figur
2). Das unruhige, flammenähnliche Muster des Blutfilms
deutet darauf hin, dass irgend etwas unter den Blutkörperchen
verbreitet liegt, vermutlich etwas, was wächst.
Warum glaube ich das? Erstens, weil Strukturen nicht nur a
priori vorkommen können, sondern sich gebildet oder
entwickelt haben müssen, aber auch weil diese Fäden ein
knospendes Gewächs von kleinen Partikeln, wie sie hier erscheinen,
aufweisen können (Figur 3).
Dies kann den Übergang zwischen Myzeliephase und Hefephase,
d.h. zwei verschiedenen Zuwachsphasen desselben Pilzes, zeigen.
Ähnliche Fäden können auch in kleine Partikel zerbrochen
werden, und dies kommt häufig unter Arten gehörend zur
Ordnung Actinomycetales vor (Figur
4).
Wenn nur einzelne solche Partikel im Plasma gesehen werden können,
ist es selbstverständlich unmöglich, nur durch Beobachtung
derselben sich eine Auffassung über sie zu bilden.
Sobald es aber gelungen ist, eine Auffassung darüber zu bekommen,
wie sie gebildet wurden – hier von den Fäden –
so sieht man unmittelbar ein, dass diese Strukturen auf eine
Art von aktinomyzotischer Infektion zurückzuführen sein
können.
Jetzt zur Figur 5. Es war mir unmöglich,
diesen sehr speziellen Befund zu irgend etwas in der Mikrobiologie
zu relativieren. Ich fand diese runden, weissen Aussparungen
im Blutfilm. Eine grosse Anzahl beweglicher, mikrobenähnlicher
Bildungen in unterschiedlichen Formen und Grössen gab
es immer in diesen, die ihrer Natur nach blasenähnlich sein
könnten. Sie kommen hier und da im Blut vor und werden oft
durch fadenähnliche Strukturen, gut sichtbar unter den Blutkörperchen,
zusammengehalten.
Bei einem Patienten - einem Neugeborenen mit Downs Syndrom - fand
ich sehr grosse „Blasen“ gefüllt mit einer
grossen Anzahl beweglicher Partikel (Figur
6). Das Plasma um die Blasen herum war beinahe rein. Es schien
somit, als ob diese „Blasen“ mikrobenähnliche Partikel
enthalten würden.
Es ist bemerkenswert, dass diese Strukturen mit der Zeit aus
dem Blut dieser Kinder zu verschwinden scheinen, und dass dieses
später im Leben ziemlich normal aussieht. Vielleicht kann dieser
Typ von Gewächs – Infektion – dem Soma schaden
mit einer diffusen Narbenbildung darin zur Folge.
Es ist denkbar, dass weiterhin die Entwicklung und der Zuwachs
des Körpers neben solchen definitiven Qualitätsverschlechterungen
– Narben – im fetalen Soma – zum charakteristischen
Aussehen dieser Kinder führen kann.
In Figur 7 kann man eine eigenartige
Struktur sehen, leicht sichtbar aufgrund der Konfiguration der umgebenden
roten Blutzellen. Sie kann beschrieben werden als eine Scheibe bestehend
aus einer dunklen undurchsichtigen Substanz, umgeben von einer hellen
Randzone, in welcher Myriaden von ungleichförmigen, beweglichen
mikrobenähnlichen Partikeln vorkommen. Im Blut muss diese
Struktur als eine ballähnliche Struktur frei herumfliessen,
mit einem infektiösen Potential in ihrer Peripherie.
Wenn man solche Strukturen während einer längeren Zeit
bei demselben Patienten beobachtet, kann man feststellen, dass
sie an Grösse zunehmen können. Es ist nicht schwer,
sich vorzustellen, was dies auf verschiedenen Ebenen für den
Körper bedeuten könnte, denn selbstverständlich besteht
ja die Möglichkeit, dass eine solche Struktur, genau wie
alle anderen in diesem Vortrag beschriebenen Strukturen, sich entwickeln
und in ein solides Gewebe wachsen könnte, mit lokaler Zerstörung
in diesem zur Folge.
In der Literatur kann man ähnliche Strukturen finden, beschrieben
als sog. „sulphur granules“, die in soliden Geweben
vorkommen, welche pathogene Aktinomyzetesinfektionen beherbergen.
In Figur 8 kann man merkwürdige
helle Bereiche im Blutfilm ohne Erythrozyten sehen. Diese Bereiche
haben keine klare Grenze gegen umgebende Blutzellen. Auch wenn sie
leer aussehen, ist hier beinahe immer etwas zu sehen, was einer
Infektion ähnelt, mit vielen verschiedenen Typen von mikrobenähnlichen
Bildungen. Wenn darunter rote Blutzellen vorkommen sollten, sind
sie gewöhnlich zum Teil zerstört und sehen schäbig
aus (Figur 9). Man kann auch fadenähnliche
Strukturen sehen, die teilweise in kleinere Fragmente aufgesplittert
worden sind. Wenn man dieses studiert und gleichzeitig davon Kenntnis
hat, wie die pathogenen Aktinomyzeten wachsen und sich entwickeln,
kann man ahnen, dass es sich hier um eine Infektion mit Mikroorganismen,
gehörend zur Familie Actinomycetales, handelt. Man kann sich
auch leicht vorstellen, was passieren könnte, wenn verschiedene
solide Gewebe von derartigen Infektionen auf dieselbe Weise invadiert
und attackiert werden sollten.
1984 habe ich etwas gefunden, was ich ganz einfach „Flocke“
nannte. Zunächst glaubte ich, dass das, was im Blutfilm
auf dem Objektglas lag, von keinem Interesse sei, aber plötzlich
sah ich, dass eine solche Flocke fähig war, Mengen von kleinen
Körnern zu produzieren, die, ausser dass sie knospten,
auch an Grösse zunehmen und sich zu verschiedenen Formen
entwickeln konnten (Figur 10). Ich
konnte während einer Woche dies alles auf dem Objektglas durch
das Mikroskop beobachten. Etwas, was sehr an diese Flocken erinnert,
ist in englischer mikrobiologischer Literatur als „grains“
beschrieben. Gewöhnlich sind diese in Flüssigkeiten von
Geweben, die mit pathogenen Pilzen und Aktinomyzeten infiziert sind.
Sie können in Obduktionsmaterial, Eiter und auf Mullbinden gefunden
werden. Die Grösse variiert bis auf 0,5 mm in meinem Material.
In der Literatur sind sie als ein Produkt verflochtener Fäden
beschrieben. Mittels Interferenzkontrast-Mikroskopierung konnte ich
manchmal sehen, dass die Flocken zum Teil aus fadenähnlichen
Strukturen bestanden.
Es ist interessant, über die Möglichkeit zu spekulieren,
dass die Fadenstrukturen in den Flocken die sog. Myzeliewachstumsweise
eines pathogenen Pilzes oder eines Aktinomyzeten darstellen, und dass
die plötzliche Produktion von Körnern von diesen Flocken
die knospende Wachstumsweise - die Hefephase – darstellt, die
auch bei diesen Infektionsagenzien vorkommt.
In Figur 11 kann man eine kleine
Flocke in der Mitte eines Kornhaufens beobachten, die vermutlich durch
und von dieser Flocke produziert worden ist. Wenn die knospende Wachstumsphase
erst begonnen hat, werden mit der Zeit immer grössere Kornhaufen
geschaffen. Im Blut findet man sie manchmal als ziemlich grosse,
rogenähnliche Formationen, die eigentlich zu einer verschlechterten
Zirkulation in allen Peripherien beitragen könnten mit verschiedenen
Krankheitsbildern zur Folge. Man kann sich leicht vorstellen, dass
das Knospen dieser kleinen Körner in soliden Geweben eine Resistenz
– einen Tumor - wie im Brustgewebe von Beverly, verursachen
könnte.
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Epilog
Meine hier gegebene Information hat nur die Spitze des Eisbergs
gezeigt. Wie Sie sicher bereits verstanden haben, so ist es keine
Einmannuntersuchung, die Bedeutung aller dieser Vegetationen für
einen Körper zu erfassen und auszulegen. Dafür ist eine
Institutionalisierung dieses Forschungsfelds in der Krankheitswissenschaft
erforderlich.
Das Verständnis dafür, wie die Vegetationen anfangen können,
zu wachsen und den Körper zu zerstören, wird uns allmählich
helfen, einen biologischen Krankheitsbegriff gemäss dem biologischen
Phänomen, das Krankheit ist, zu entwickeln. |
© 1994-2004. Dr. Erik Enby. Diese Arbeit ist geschützt gemäss
dem Gesetz über Urheberrecht auf literarische und künstlerische
Werke.
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